Die Schneckensammler  
 
  Schlammschnecke 19.05.2024 17:28 (UTC)
   
 

Schlammschnecken (Lymnaeidae)


Schwimmende Schlammschnecke (Lymnaea stagnalis).
Bild: Kathrin Spöcker (Original).
 

Systematische Einordnung der Schlammschnecken (Lymnaeidae) auf Mollbase.

Die Schlammschnecken (Lymnaeidae) sind eine in heimischen Gewässern sehr häufige Schneckenfamilie. Auch in zahlreichen Gartenteichen und Aquarien kommen die großen Wasserschnecken vor, wo sie vor allem mit Wasserpflanzen eingeschleppt, in zunehmendem Maße jedoch auch absichtlich eingesetzt werden.

Schlammschnecken können eine Gehäusegröße von bis zu 7 cm groß erreichen. Damit sind sie deutlich größer als die Weinbergschnecke (Helix pomatia), unsere größte einheimische landlebende Gehäuseschnecke.

Ähnlich, wie Frösche können auch die Schlammschnecken einen gewissen Teil ihres Sauerstoffbedarfs über Hautatmung stillen. Obwohl sie im Wasser leben, atmen Schlammschnecken jedoch, ebenso, wie die Weinbergschnecke, mit Lungen; zum Atmen müssen sie also an die Oberfläche kommen. An einem Schleimband können sie dabei auch rücklings auf der Unterseite der Wasseroberfläche kriechen.

 
Zwei Spitzschlammschnecken (Lymnaea stagnalis). Gut erkenn-
bar: Das spitze Gewinde, im Gegensatz zum leicht aufgeblase-
nen Mündungs-Umgang.       Quelle: "Exploring the Potteries".

Systematisch gehören Schlammschnecken zu den Wasserlungenschnecken (Basommatophora). Von den Landlungenschnecken (Stylommatophora) sind diese dadurch zu unterscheiden, dass sie nur zwei, anstatt vier, Fühler besitzen, die bei den Schlammschnecken zudem lappenartig verbreitert sind und fast wie Ohren aussehen. Die Augen befinden sich an der Basis dieser beiden Fühler, daher auch der systematische Name Basommatophora (Grundäugler).

Eipaket einer Schlammschnecke  

Wie die Weinbergschnecke sind auch die Schlammschnecken Zwitter. Im Gegensatz zu dieser haben sie jedoch getrennte weibliche und männliche Geschlechtsöffnungen, so dass die Begattung nur jeweils in einer Richtung stattfinden kann. Die charakteristischen Eipakete der Schlammschnecken (Bild links) werden an Wasserpflanzen und Steinen angeheftet.

In Populationen mit geringer Kopfzahl, z.B. nach der Neubesiedlung eines Gewässers, können Schlammschnecken auch Selbstbefruchtung betreiben. Diese dient nur der reinen Vermehrung. Zur Vermischung der Gene ist jedoch eine herkömmliche geschlechtliche Fortpflanzung unter den Schnecken notwendig.

Schlammschnecken sind auch für Forschungen im Bereich der Genetik verwendet worden. Am Beispiel der Gemeinen Schlammschnecke (Radix labiata, damals Lymnaea peregra) hat der amerikanische Genetiker Alfred Henry Sturtevant (1891-1970) bewiesen, wie die Windungsrichtung der Schneckenschale vererbt wird.

 
Dass diese Schlammschnecke einen Fisch frisst, ist eher unge-
wöhnlich. Schlammschnecken fressen höchstens Aas, sie sind
keine Raubschnecken. Bild: Kathrin Spöcker (Original).





  


Quelle: http://www.weichtiere.at
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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